Gleich zwei Landtagsabgeordnete konnten der CDU-Kreisagrarausschuss und die CDU Ascheberg am Montag auf dem Hof Freisfeld in Ascheberg begrüßen. Neben Christina Schulze Föcking aus dem Kreis Steinfurt war auch Werner Jostmeier zu Gast, um mit den Gästen über die bestehende und künftige Landwirtschaftspolitik zu sprechen.
Zunächst stellte Georg Freisfeld ein besonderes Projekt seines Betriebes vor: Er ließ seinen Stallbau im vergangenen Jahr durch das Landwirtschaftsmagazin „topagrar“ mit der Kamera begleiten, so dass der Ablauf von der Planung bis zur Einstallung der Ferkel auch im Internet per Video angesehen werden kann.
Diese Art von Öffentlichkeitsarbeit, mit sachlicher Darstellung der aktuellen Landwirtschaft war dem Agraringenieur Freisfeld ein persönliches Anliegen. „Wir müssen zeigen: Wir bemühen uns“, resümierte Freisfeld den Bedarf an Kommunikation mit Bürgern und Verbrauchern. Das Bild des Heidi-Bauernhofes sei weder zeitgemäß noch hilfreich.
Diesen Punkt nahm die CDU-Landtagskandidatin Christina Schulze Föcking gerne auf, um ihre Vorstellung der künftig anzustrebenden Landwirtschaftspolitik in NRW darzustellen: Gefragt sei eine flächendeckende, lebendige Land- und Forstwirtschaft, mit ökonomisch tragfähigen Familienbetrieben. Unter dem derzeitigen grünen Minister Johannes Remmel seien viele landwirtschaftliche Themen ideologisch entschieden und polemisch bearbeitet worden. So habe die Antibiotika-Studie bei Geflügel erhebliche Verunsicherung ausgelöst, bei einer Kontrolle sei sie jedoch zur „Unstatistik des Monats“ geworden, weil viele Rechenwege falsch durchgeführt worden waren. Auch das geplante Verbandsklagerecht sei eine Gefahr für die Landwirtschaft und werde viele Probleme aufwerfen. Andere Verschärfungen von Auflagen unter rot-grün träfen insbesondere die kleineren Betriebe, da diese sie nicht umsetzen könnten.
Werner Jostmeier empfahl den Landwirten, sich gegen falsche Darstellungen zu wehren, wenn in der Öffentlichkeit mit falschen Argumenten und polemischer Darstellung auf ihre Kosten Politik gemacht werde. Unter der bestehenden Politik würden viele Möglichkeiten nicht wahrgenommen, etwa die Verwendung von EU-Geldern für Wirtschaftswege. Vielmehr sähe die jetzige Regierung hier „Möglichkeiten zur Renaturierung“ durch Verfallenlassen der Lebensadern im ländlichen Raum.
In der anschließenden Diskussion mit den Landwirten waren die Themen Verschuldung, Windenergie und die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum weitere Themen, die mit den CDU-Kandidaten besprochen wurden. Schulze Föcking und Jostmeier stellten ihre Standpunkte dar und warben für Untestützung und Mobilisierung bei der bevorstehenden Landtagswahl.