Schüler fragen nach - Politiker und Programme

„Dies ist eine ganz interessante Veranstaltung“, begrüßte am Donnerstagabend Schulleiter Heinz Klausdeinken die Akteure und zahlreichen Besucher der Podiumsdiskussion vor der Bundestagswahl im Forum des Gymnasiums.
SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Angelica Schwall-Düren, CDU-Landtagsabgeordneter Werner Jostmeier in Vertretung für MdB Karl Schiewerling, Daniel Fahr als Kandidat der FDP und Jutta Bergmoser von den Grünen waren der Einladung des Leistungskurses Sozialwissenschaft der Jahrgangstufe 13, mit Lehrerin Monika Schoppmann als Kursleiterin, gefolgt. Auch Bernhard Perrefort, der im Kreis Coesfeld bei der Bundestagswahl am 27. September für Die Linke kandidiert, nutzte die Gelegenheit, sich in die Diskussionsrunde einzubringen. 
 
Das Moderatorenteam Bastian Menninger und Jonas Mielert informierte die Gäste auf dem Podium, dass die Schüler des Leistungskurses die vier Themen Bildung, Berufssicherung, Finanzen sowie nationale und internationale Sicherheit aufgreifen wollten. Als erstes sprach Mielert Jutta Bergmoser auf die im Programm der Grünen geforderten „gleiche Bildungschancen für alle“ an. „In der Bildung hinken wir international hinterher“, betonte Bergmoser und machte sich für längeres gemeinsames Lernen in Ganztagskindergärten und -schule stark. Sie erklärte, dass ihre Partei diese andere Lernkultur mit einem Bildungssoli(daritätszuschlag) finanzieren wolle.
 
Ähnliche Aussagen wie seine Vorrednerin fand auch Daniel Bahr zu den Schwächen im heutigen Bildungssystem. „Jeder hat das Recht auf Bildung“, so der FDP-Kandidat. Seine Partei forciere deshalb eine U3-Betreuung weiter und strebe Chancengerechtigkeit über Landesgrenzen hinweg im ganzen Bundesgebiet an.
 
Auch Werner Jostmeier bezeichnete Bildung als zentrales Thema schlechthin, wies aber darauf hin, dass für die von Bergmoser geäußerten Forderungen das Land zuständig sei. „Wenn Rot-Grün gewinnen, schaffen sie das Gymnasium ab“, befürchtete der CDU-Politiker. „Wir wollen das gegliederte Schulsystem erhalten und dabei kleinere Klassen schaffen“, betonte er.
 
Es sei sehr schwierig, im Bildungsbereich verschiedene Ebenen auseinander zu halten, bestätigte auch Schwall-Düren. So seien die Politiker auf der Bundesebene nicht für Schulsysteme oder Studiengebühren, die von der SPD abgelehnt würden, zuständig. „Wir stellen fest, dass die Bildung bei uns vom Geldbeutel der Eltern abhängig ist, wie kaum in einem anderen Land“, sprach sie ein Anliegen ihrer Partei an. „Es geht darum, dass alle Kinder ganz früh gefördert werden.“ Ebenso müsse ein Rechtsanspruch auf lebenslanges Lernen geschaffen werden. Dabei müsse Bafög helfen. Finanzieren wolle die SPD ihre Pläne für die Bildung mit einer 2-prozentigen Erhöhung auf den Spitzensteuersatz.
 
Quelle: Westfälische Nachrichten