"Sie gehen mit einem Lächeln"

Vorbildlich stoßen sie ganz ohne Alkohol an: (v.l.) Heinz Öhmann, Tinus Niehoff, Heinz Oenning, Sabine Wessels, Ute Franke (Caritas-Behindertenhilfe), Werner Jostmeier, Christian Aupers, Richard Aupers freuen sich über die Ehrung mit dem Gütesiegel der Dehoga Westfalen.
Ein wenig stolz ist Richard Aupers dann doch, als er das Westfälische Gütesiegel des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) bekommt. Ausgezeichnet werden er und sein Team für „das beste Trendkonzept“. Dabei geht es um Spaß ohne Alkohol. „Dass ich einmal so belohnt werden würde, hätte ich nie gedacht“, sagt Aupers.
 
Er ist einer der Geschäftsführer der Fabrik, die nun die Urkunde schmückt. „Dabei habe ich mich nur für das eingesetzt, was mir Spaß macht.“ Im selben Atemzug betont er, dass er das Projekt ohne die Zusammenarbeit mit der Caritas- Behindertenhilfe Ahaus, dem Jugendamt und der finanziellen Unterstützung der Stadt auf Dauer nicht durchziehen könnte. Schon seit rund zehn Jahren organisiert Aupers mit den beiden anderen Geschäftsführern – Christian Aupers und Heinz Oenning – drei regelmäßig stattfindende Veranstaltungen in der Fabrik, mit denen er einen großen Teil zur Coesfelder Jugendarbeit beisteuert. Dazu gehören die Fabrik ab 12, die integrative Disko und der Schülerkarneval Haus Hall. Das Besondere: Alle Veranstaltungen sind frei von Alkohol, die Eintritts- und Getränkpreise günstig. Das findet denn auch die besondere Ankennung von Bürgermeister Öhmann.
 
Ein dickes Lob hat auch Andrea Franiel dafür parat, dass die Disko deutschlandweit eine Vorreiterrolle übernimmt. Dazu die Geschäftsleiterin des Dehoga: „In Deutschland gibt es nur so genannte Saftpartys, aber nicht in solcher Regelmäßigkeit wie die drei Coesfelder Projekte. Das Besondere ist, dass die Veranstaltungen ohne kommerziellen Gedanken stattfinden“, betont sie. „Wir wünschen uns, dass Konzepte wie diese bekannter werden und sich andere Gaststätten und Diskotheken dafür begeistern lassen.“Die Fabrik ab 12 gebe es seit mehr als zehn Jahren in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und der Kreispolizeibehörde, sagt die Teamleiterin der Abteilung Jugendarbeit der Stadt, Sabine Wessels. „Ich erinnere mich noch genau, als ich am Laptop das erste Plakat entwarf.“
 
Der Vorsitzende des Dehoga, Tinus Niehoff, erinnert daran, dass das Projekt der integrativen Disko in Zusammenarbeit mit der Caritas-Behindertenhilfe Ahaus vor zehn Jahren entstanden sei. Gefeiert werde losgelöst von körperlichen oder geistigen Behinderungen. „Es ist wie der Schülerkarneval von Haus Hall ein tolles Projekt.“ Der Landtagsabgeordnete Werner Jostmeier lobt den Einsatz: „Gerade in Zeiten von Komasaufen ist Ihre Arbeit wichtig.“ Und Öhmann ergänzt: „Ein attraktives Projekt, bei dem man in einem gesellschaftlich geschützten Rahmen rauch- und alkoholfrei Spaß haben kann.“Auch Geschäftsführer Heinz Oenning freut sich über so viel Lob. „Leute, die hierher kommen, gehen gerade nach der integrativen Disko mit einem Lächeln nach Hause.“ Das sei das größte Lob.
 
Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld