Zu einem Erfahrungs- und Gedankenaustausch über die Ländergrenzen hinaus haben sich die Landtagsabgeordneten der CDU aus dem Landkreis Osnabrück, dem Emsland und der Grafschaft Bentheim mit ihren westfälischen Kollegen aus dem Münsterland am Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) getroffen. Zu einem zentralen Thema entwickelten sich die Bahnstrecken in Ost-West- und Nord-Süd-Richtung.
FMO-Geschäftsführer Gerd Stöwer skizzierte zum Auftakt die aktuelle Situation des Flughafens und erläuterte den Stand der Dinge bezogen auf die direkte Autobahnanbindung von der A1 („auf gutem Weg“) und die Startbahnverlängerung von 2,2 auf 3,6 Kilometer („hoffentlich können wir nächstes Jahr anfangen“). Stöwer unterstrich die volkswirtschaftliche Bedeutung des Flughafens von Coesfeld bis Bad Bentheim mit rund 3000 unmittelbar abhängigen Arbeitsplätzen in jenem Gebiet und lieferte damit eine gute Begründung für die Auswahl des Treffpunkts.
Bei den Politikern stand vor allem ein verkehrspolitisches Thema im Mittelpunkt: Sowohl die westfälischen als auch die niedersächsischen Abgeordneten sicherten sich gegenseitig Unterstützung zu, um die Bahnstrecken der Region zu verbessern. Zum einen betrifft das die Strecke von Amsterdam über Osnabrück nach Berlin, die durch beide Bundesländer führt und vor allem durch einige Langsamfahrstrecken beeinträchtigt wird. Zum anderen ist auch die Nord-Süd-Strecke von Hamburg über Münster nach Düsseldorf eine bedeutsame Wirtschaftsachse, die zwischen Münster und Dortmund allerdings nur eingleisig verläuft. Unter den Landespolitikern herrschte Einigkeit, dass beide Strecken im Auge behalten und gegenseitig unterstützt werden müssten. Vor allem die Zweigleisigkeit zwischen Münster und Dortmund ist für die westfälischen Politiker ein nachdrücklich zu verfolgendes Ziel, dessen Bedeutsamkeit die niedersächsischen Kollegen anerkannten.
Außerdem diskutierten die Abgeordneten bei ihrem Arbeitstreffen über Gewerbeansiedlungen entlang von Autobahnen, die mögliche Schaffung neuer Fachhochschulplätze im Münsterland sowie das arbeitsmarktpolitische Modell der Optionskommunen. Während in den Ländern teilweise noch unterschiedliche Organisationsstrukturen herrschen (Stichwort „Regierungsbezirke“), gab es unter den Parteifreunden eine einhellige Verständigung. „Es war eine sehr konstruktive und ergebnisorientierte Runde“, bilanzierte der Sprecher der münsterländischen Abgeordneten Werner Jostmeier. Für die niedersächsische Seite versprach der Ankumer Reinhold Coenen: „Wir bleiben grenzübergreifend in Kontakt.“