CDU-Talentschuppen feiert 60. Geburtstag

Billerbeck - Zum Westfalenlied wechseln Schwarz-Weiß-Bilder auf einer Leinwand. Sie zeigen Kurt Biedenkopf, Guildo Horn und Jürgen Rüttgers – alle jung. Die Junge Union von NRW feiert ihren 60. Geburtstag in Billerbeck, wo Konrad Adenauer 1947 sie mit aus der Taufe gehoben hat.
Da blickt man gerne zurück und schaut sich alte Fotos an. Auch der NRW-Vorsitzende Jürgen Rüttgers, früher selbst JU-Landesvorsitzender. Entspannt plaudert er vor rund 150 Festgästen aus dem Nähkästchen. Ein Heimspiel auf der Weißenburg in Billerbeck. 
 
Zitate aus einem alten JU-Schmöker garantieren Rüttgers zahlreiche Lacher. „Hinweg mit den Doppelmandaten!“, trägt er vor. Lacher. Applaus. „Ich hab’s mir gedacht“, kommentiert er. „Scharlatane entfernen“, „Wir Jungen gehen unseren Weg.“
 
Alte Kämpen und Ehrengäste hören es gerne. „So viel Politprominenz hat Billerbeck noch nicht erlebt“, freut sich CDU-Kreisvorsitzender Werner Jostmeier (MdL). Minister Oliver Wittke, Staatssekretär Thomas Rachel, Regierungspräsident Peter Paziorek, JU-Bundesvorsitzender Mißfelder, Abgeordnete von EU bis NRW – sie alle gratulieren.
 
Landesvorsitzender Sven Volmering („Bei Kohls Abschied ging’s mir drei Tage schlecht.“) kündigt die Gründung eines JU-Freundes- und Förderkreises an. Er schimpft über den „Skandal, dass die SPD vor dem Tabubruch Rot-Rot-Bündnisse nicht mehr zurückschreckt“ und warnt vor einem Kuba-Folklorismus. Gleichzeitig betonte er, dass die JU „für eine Wertegemeinschaft“ stehe. Das unterstreicht Ministerpräsident Rüttgers: „Wir vertreten eine wertegebundene statt einer materialistischen Weltanschauung.“ Dabei sei der „Talentschuppen“ der JU „ein Motor der Partei“, auf den sie stolz sei.
 
Zum Schluss gibt’s noch Musik, dieses Mal die Nationalhymne. Und dann gehts ab zum Rathaus, wo Rüttgers sich noch ins Goldene Buch einträgt. Als Bürgermeisterin Marion Dirks Verbesserungen beim Kindergartengesetz anmahnt, hat die Tagespolitik ihn wieder.
 
Quelle:
Westfaelische Nachrichten (Uwe Goerlich)