"Kaddi" wird Ganztagsschule

Dülmen. Die Kardinal-von-Galen-Schule (kurz: Kaddi) wird Ganztagsschule. Wie der CDU-Landtagsabgeordnete Werner Jostmeier gestern mitteilte, ist die Schule in das Ganztagshauptschulen-Programm des Landes aufgenommen worden.
"Das bedeutet nicht nur eine Stärkung der Schulform Hauptschule, sondern stellt auch eine Förderung des ländlichen Raumes dar", freute sich Jostmeier, der sich nach eigenen Angaben in zahlreichen Gesprächen mit dem Schulministerium dafür stark gemacht hat, dass an der Kardinal-von-Galen-Hauptschule von kommendem Schuljahr an der Ganztagsunterricht eingeführt wird.
 
Jostmeier bescheinigte Schule und Stadt "hervorragende Vorarbeiten" und hob im Gespräch mit der Dülmener Zeitung den Einsatz von Bürgermeister Jan Dirk Püttmann für die gebundene Ganztagshauptschule hervor.
 
Als "hartes Ringen" bezeichnete der Bürgermeister in seiner Stellungnahme zu der Entscheidung in Düsseldorf das Bemühen um die Aufnahme in das Ganztagshauptschulen-Programm, "denn es gab dreimal so viele Bewerber wie Bewilligungsmöglichkeiten".
 
Püttmann dankte all jenen "die sich an den unterschiedlichsten Stellen für das Vorhaben eingesetzt haben". Auch Elisabeth Stremlau (SPD), Vorsitzende des Schul- und Kulturausschusses, begrüßte die Entscheidung und gratulierte zu dem Erfolg. "Das Konzept war gut", urteilte die SPD-Politikerin. Sie ist sicher, dass die Umwandlung in eine gebundene Ganztagsschule den Hauptschulen "mehr Profil" geben werde. Die Chancen der Schüler sieht sie durch Einführung von Ganztagsunterricht mit Förder- und Schwerpunktangeboten erhöht.
 
Aus mehreren Gründen ist nach Auskunft von Werner Jostmeier die Kardinal-von-Galen-Schule in das Ganztagshauptschulen-Programm aufgenommen worden. "So hat die Hauptschule für eine Münsterlandschule einen verhältnismäßig hohen Anteil an Schülerinnern und Schülern aus dem Ausland bzw. mit Problemlagen. Der Ausländeranteil liegt bei 18 Prozent, der Anteil der Kinder mit Jugendamtshilfe bei über 25 Prozent", schreibt Jostmeier. Ausschlaggebend ist seiner Auskunft nach, "dass die Stadt Dülmen bereits vorzeitig, ohne Vorliegen eines Schülerrückgangs im Sekundarstufe-I-Bereich, die Zahl der Hauptschulen von drei auf zwei reduziert hatte und so bereits im Vorfeld durch eine bessere Klassenauslastung nicht unerhebliche Einsparungen für das Land als Schulträger erzielt werden konnten."
 
Für Elisabeth Stremlau heißt es nun, nachdem die Entscheidung gefallen ist, "Ärmel aufkrempeln". Bürgermeister Püttmann zeigt die nächsten Schritte auf: "Die Stadt wird nun kurzfristig gemeinsam mit der Schule die Umbauplanungen an der Kardinal-von-Galen-Schule konkretisieren und einen Zeitplan aufstellen. Mit dem Zuschlag ist der Bau der neuen Turnhalle endgültig gesichert. Hinzu kommen wird eine Schülermensa in einem Teil der alten Turnhalle, außerdem ein Kiosk, ein Lehrerarbeitszimmer und eine Metallwerkstatt zur Stärkung der berufspraktischen Anteile. Die ersten Maßnahmen sollen schrittweise vor den Sommerferien auf den Weg gebracht werden, sodass die umfassenden Baumaßnahmen möglichst innerhalb eines Jahres realisiert werden können", heißt es in der Presseerklärung aus dem Rathaus. Erfreut zeigte sich auch Schulleiterin Christa Lambeck über die Nachricht aus Düsseldorf.
 
Quelle: Dülmener Zeitung