Am 26. Februar 2018 hat sich der neue Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft konstituiert. Damit bekennt sich die nordrhein-westfälische Landesregierung zur besonderen Verantwortung gegenüber den deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlingen, Aussiedlern und Spätaussiedlern.
Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft würdigt die Arbeit des Landesbeirats: „Der Landesbeirat, nunmehr in der 17. Neubildung, hat sich in den vielen Jahren seines Bestehens als wichtiges Gremium für die soziale Fürsorge und die gesellschaftliche Eingliederung von Vertriebenen, Flüchtlingen und Spätaussiedlern in Nordrhein-Westfalen bewährt. Neben dem Thema der Integration mit all ihren Facetten - der schulischen, sprachlichen, beruflichen und der sozialpolitischen Dimension – werden nun neue Schwerpunkte, wie zum Beispiel in der Erinnerungskultur und der Bildungspolitik hinzukommen.“
Zum Vorsitzenden des Landesbeirats hat Ministerin Pfeiffer-Poensgen Herrn Heiko Hendriks ernannt, der diese Funktion in Personalunion mit seiner Aufgabe als neuer Beauftragter für die Belange der deutschen Heimatvertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler ausüben wird.
„Der Landesbeirat ist ein wichtiger Baustein in der konkreten Arbeit für die Heimatvertriebenen und Aussiedler, da er nicht nur ein Bindeglied zwischen dem Land und den Interessensverbänden darstellt, sondern nicht zuletzt auch aufgrund seiner Stellung Möglichkeiten hat, Ideen und Vorhaben in die politischen parlamentarischen Gremien einzubringen,“ so der neue Vorsitzende, Heiko Hendriks, anlässlich der konstituierenden Sitzung.
Der Landesbeirat trifft sich in der Regel zwei Mal jährlich. Ihm gehören 15 Mitglieder an. Darunter sind Vertriebene, die noch persönlich Flucht, Vertreibung oder Aussiedlung erlebt und erlitten haben sowie Vertretungen der Organisationen der Aussiedler und Spätaussiedler, aber auch Experten aus den Einrichtungen der Kulturpflege wie dem Gerhart-Hauptmann-Haus oder dem Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte. Des Weiteren wirken hier auch Vertreter der Bezirksregierungen, aus der Weiterbildung und von den großen christlichen Kirchen mit.
Bis 1970 sind mehr als 2,4 Millionen deutsche Heimatvertriebene und Flüchtlinge nach Nordrhein-Westfalen gekommen. Seit den 80er Jahren sind etwa 700.000 (Spät-) Aussiedlerinnen und Aussiedler in Nordrhein-Westfalen aufgenommen worden, vor allem aus Polen und den Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Bereits seit 1948 gibt es in Nordrhein-Westfalen den Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen. Der Landesbeirat hat die Aufgabe, die Landesregierung in allen Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen zu unterrichten und sachverständig zu beraten. Er soll darüber hinaus die Interessen der deutschen Vertriebenen, Flüchtlinge und Spätaussiedler in der Öffentlichkeit vertreten und für Verständnis für Maßnahmen der Behörden werben.
Quelle: www.landesbeirat.nrw.de