Ihre Sicht auf den kürzlich entbrannten Arbeitskampf bei der Deutschen Post AG schilderten nun zwei Arbeitnehmervertreter den hiesigen Wahlkreisabgeordneten für den Deutschen Bundestag, MdB Karl Schiewerling, und den NRW-Landtag, MdL Werner Jostmeier.
Robert Sundermann aus dem Betriebsrat der Deutschen Post AG und Carsten Cordes, Vorsitzender der Ver.di-Betriebsgruppe Brief Münster, erklärten dabei einstimmig, dass die Deutsche Post im Tarifstreit mit ihren Beschäftigten unlautere Mittel einsetze. Zu Beginn der Woche hatte Ver.di mit ersten Streiks die Briefzustellung sowohl in Münster als auch in Städten wie Coesfeld und Dülmen lahm gelegt.
Genau wie die Gewerkschaft Ver.di es bereits einige Tage vorher getan hatte, warfen auch Cordes und Sundermann der Post AG einige Verstöße gegen das Streikrecht vor. „Da werden Streikende mit auslaufenden Verträgen entlassen und Beamte als Streikbrecher eingesetzt“, kritisierte Robert Sundermann, der auch von Einschüchterungen durch Vorgesetzte erzählte. Er prangerte außerdem an, dass die Post in vielen Briefzentren neue Tarifverträge mit schlechteren Konditionen für die Mitarbeiter einführen wolle.
„Wir werden prüfen, inwiefern diese Praktiken wirklich eingesetzt werden“, versprachen die beiden Abgeordneten, die das Thema in Berlin und Düsseldorf vortragen wollen. Im Tarifkämpfen werde immer mit harten Bandagen gekämpft, erinnerte MdB Schiewerling. „Gesetze sind dabei aber einzuhalten. Ein fairer Arbeitskampf steht jeder Gewerkschaft in Deutschland zu“, betonte der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
