Wie entwickelt sich die Bevölkerung in den nächsten Jahren und welche Auswirkungen hat dies auf den heimischen Arbeitsmarkt? Diese Fragestellung war der Schwerpunkt eines Austausches zwischen dem Leiter der Agentur für Arbeit Coesfeld, Markus Dusch, und dem CDU Landtagsabgeordneten für den Kreis Coesfeld und Sprecher der CDU-Landtagsabgeordneten des Münsterlandes, Werner Jostmeier.
„In den kommenden Jahren geht ein Großteil der heutigen Fachkräfte in den Ruhestand“, berichtet Markus Dusch. Die sogenannten Babyboomer, also die geburtenstarken Jahrgänge, verschwinden dann vom Arbeitsmarkt. Für ihn ist klar, dass dies von den nachkommenden Generationen kaum aufgefangen werden kann. „Uns werden dann Fachkräfte fehlen“, bringt es der Arbeitsmarktexperte auf den Punkt.
Für Werner Jostmeier ein Problem, dem sich die Unternehmen der Region und die Politik schon heute stellen müssen: „Die Wirtschaft im Kreis lebt von den vielen mittelständischen und oft familiengeführten Betrieben. Diese wiederum brauchen gut ausgebildete Fachkräfte. Fehlen die, bringt das sehr große Probleme für die Unternehmer mit sich und damit auch für den ganzen Kreis.“
Schon heute gebe es viele Projekte, die versuchen hier gegenzusteuern, wie der Agenturleiter berichtet: „Wir müssen aktiv vermeiden, dass Jugendliche ungelernt in die Arbeitswelt gehen. Diejenigen, die sich dort schon bewegen, aber noch keinen Abschluss haben, müssen wir entsprechend qualifizieren.“ Hierzu gibt es zum Beispiel das Projekt „Spätstarter gesucht“, bei dem Ungelernte am Arbeitsmarkt die Gelegenheit erhalten, die Ausbildung noch nachzuholen. „Eine abgeschlossene Ausbildung erhöht die beruflichen Perspektiven für den Betroffenen deutlich. Außerdem benötigen wir diese Fachkräfte dringend“, erklärt Dusch.
Jostmeier und Dusch sind sich einig, dass auf allen Beteiligten eine schwierige Aufgabe zukommt. „Deshalb sollte sich schon heute jeder darauf vorbereiten. Neben Politik und Arbeitsagentur sind vor allem die Unternehmen gefragt, sich schon jetzt für die Zukunft aufzustellen“, verdeutlicht Jostmeier.