Entwicklungspolitik raus aus dem Schlafwagen

Jostmeier trifft Cap-Anamur-Gründer Rupert Neudeck

Der Troisdorfer Menschenrechtler und „Cap-Anamur“-Gründer Rupert Neudeck war heute auf Einladung des CDU-Arbeitskreises Europa und Eine Welt im Landtag Nordrhein-Westfalen zu Gast.
Die entwicklungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Ilka von Boeselager, begrüßte Neudeck als eine der profiliertesten Stimmen in der Zuwanderungs- und Entwicklungspolitik. „Das Gespräch mit Rupert Neudeck hat uns deutlich gemacht, wie wichtig es ist, stärker als bisher an die Ursachen von Flucht und Vertreibung heranzugehen. Ein starkes Land wie Nordrhein-Westfalen kann hier mehr tun. Unter Rot-Grün wurde die Entwicklungspolitik leider in den Schlafwagen verlegt. Wir waren schon mal Lokomotive, und wir müssen wieder Lokomotive werden“, so von Boeselager. 
 
Nach einem Vier-Augen-Gespräch erklärte der CDU-Fraktions- und Landesvorsitzenden Armin Laschet: „Wir erleben im Nahen Osten derzeit die schlimmste Christenverfolgung unserer Zeit. Aber nicht nur Christen leiden unter dem IS-Terror. Ich stimme mit Rupert Neudeck überein, dass Deutschland seiner Verantwortung für die von Krieg und Not bedrückten Menschen gerecht werden muss. Zu oft werden auch bei uns Flüchtlinge mit ihrer Situation allein gelassen.“
 
Dr. Rupert Neudeck (75) ist Gründer des Hilfswerk „Cap Anamur – Deutsche Not-Ärzte e.V.“, das vor 30 Jahren rund 11.000 sogenannte „boat people“ aus dem Südchinesischen Meer gerettet und nach Deutschland gebracht hat. Das ebenfalls von ihm gegründete „Friedenscorps Grünhelme e.V.“ widmet sich dem Bau bzw. Wiederaufbau von Schulen, Krankenhäusern und anderen Einrichtungen in ehemaligen Kriegs- und Krisengebieten.