Als Abgeordnete beim 6. Jugendlandtag in Düsseldorf

Als Jugendliche die Chance zu bekommen, den Beruf des Landtagsabgeordneten kennen zu lernen, einen Einblick in die parlamentarische Arbeit sowie Abläufe im Landtag zu erlangen und über politische Themen zu diskutieren: Diese Erfahrungen habe ich bei dem 6. Jugendlandtag 2014 vom 04. bis 06. September in Düsseldorf gemacht. 
Ich durfte dabei zusammen mit 237 anderen Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren aus ganz Nordrhein-Westfalen für drei Tage in die Rolle eines Abgeordneten schlüpfen und den Dülmener Landtagsabgeordneten Werner Jostmeier (CDU) vertreten, als auch auf seinem Platz im großen Plenarsaal und in den Sitzungssälen sitzen. 
 
Fraktionstreffen, Ausschusssitzungen und Themenarbeitssitzungen – das Arbeitspensum in den drei Tagen war hoch und so hieß es gleich nach der Ankunft im Landtag, sich im Plenarsaal zu versammeln. Die Landtagspräsidentin Carina Gödecke begrüßte uns mit herzlichen Worten und wir bekamen einen ersten Eindruck wie es sich als Mitglied des Landtags bei voller Besetzung des Saals anfühlt. Die Atmosphäre war super, alle waren hoch motiviert und neugierig, aber auch ein wenig eingeschüchtert. In diesen heiligen Hallen wird schließlich sonst einflussreiche Politik gemacht. 
 
Nach der ersten Plenarsitzung wurden wir in kleinen Gruppen durch die zentralen Teile des Landtages geführt und lernten die Wandelhalle und die jeweiligen Sitzungs- und Fraktionsräumlichkeiten kennen. Nachdem wir uns alle Räumlichkeiten angesehen hatten, begaben sich die einzelnen Fraktionen in die jeweiligen Fraktionssäle, um die ersten Schritte in Richtung einer eigenen Jugendlandtagsfraktion zu machen und die Ämter des Fraktionsvorsitzenden, des Schriftführers und deren jeweiligen Stellvertreter zu besetzen. 
 
Die einzelnen Fraktionen tagten in den echten Sitzungssälen des Landtages und es fanden sogar zahlreiche Ausschusssitzungen sowie Ältestenrate statt. In den Fraktionen und in den Fachausschüssen wurden die Themen „Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte“ sowie „Kindergartenpflicht einführen“ debattiert. Zum Diskussions- und Entscheidungsprozess zählte außerdem noch die Anhörung von Experten zu beiden Themen. 
 
Den krönenden Abschluss der drei arbeitsreichen Tage bildete für mich, ganz wie im wirklichen „Landtagsgeschäft“, die Plenardebatte am Samstag. Dabei stellten die einzelnen Fraktionen im Plenarsaal den anderen Parlamentsmitgliedern ihre Meinung zu den diskutierten Themen vor, warben um politische Mehrheiten und stimmten dann über die jeweiligen Anträge ab. Mit den Beschlüssen, die wir im Jugendlandtag getroffen haben, werden sich anschließend auch die Abgeordneten des Landtages in ihren Fachausschüssen beschäftigen. 
 
Abschließend kann ich sagen, dass der Jugendlandtag eine tolle Erfahrung war, um Einblicke in den Beruf eines Landtagsabgeordneten zu erlangen und die parlamentarische Arbeit näher gebracht zu bekommen sowie sich mit andern Jugendlichen austauschen zu können. Und so rate ich allen politisch interessierten Jugendlichen, sich über den Jugendlandtag zu informieren und sich vielleicht im kommenden Jahr sogar selbst einmal zu bewerben. 
 
Hannah Zuhove,
Schülerin des Gymnasium Nottulns