Zum traditionellen Gedankenaustausch trafen sich jetzt die CDU-Landtagsabgeordneten des Münsterlandes und die Spitzen der heimischen Handwerks-, Landwirtschafts- und Industrie- und Handelskammer. Auf der Tagesordnung des für beide Seiten fruchtbaren Gesprächs stand unter anderem die Zukunft des Industriestandortes NRW.
Nach dem Regierungswechsel herrscht bei den heimischen Kammern große Unsicherheit, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Karl-Friedrich Schulte-Uebbing: „Wir wissen nicht, wie die rot-grüne Landesregierung zur Industrie steht. Wir brauchen dringend ein klares Bekenntnis für die starke Industrie in unserer Region, für einen leistungsfähigen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, ausreichend Gewerbeflächen und damit für die Sicherung und den Ausbau von Arbeitsplätzen.“ Mehrere Terminanfragen für ein diesbezügliches Gespräch im zuständigen Ministerium seien gescheitert.
Weitere Schwerpunkte der rund zweistündigen Diskussion in Münster waren die aktuelle Debatte um die Neustrukturierung des Schulsystems und die Folgen des Wandels für den heimischen Ausbildungsmarkt. Für die Kammern ist ein Aspekt von zentraler Bedeutung: „Wir brauchen eine stärkere Berufsorientierung in den Schulen und wir brauchen ein Bildungssystem, das durchlässig ist, um hier auch weiterhin guten und qualifizierten Nachwuchs für unsere Betriebe und Unternehmen generieren zu können“, so der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Münster, Hermann Eiling.
Weitere Themen waren unter anderem der Flächenausgleich für die B 67n, die Rundfunkgebühren und die künftige Einfahrt von Handwerkern in Umweltzonen. Trotz einer Verlängerung der Ausnahmeregelung für nicht schadstoffarme Autos sehen die Kammern langfristig eine massive finanzielle Belastung für kleine und mittelgroße Betriebe, die ihren Fahrzeugbestand entsprechend umrüsten müssen, um künftig in Umweltzonen einfahren zu können. Die CDU-Landtagsabgeordneten regten eine parlamentarische Initiative an, in der die Probleme der Kammern nochmals aufgezeigt werden sollen.